9. Dezember 1998

Bayern setzt auf Medizintechnik - Wissenschaftsminister Zehetmair eröffnet internationalen Chirurgenkongress in München

Bayern will seine Spitzenposition im Bereich der Medizintechnik und Telemedizin weiter ausbauen. Wie Wissenschaftsminister Hans Zehetmair am Mittwoch in München bei der Eröffnung des 4. Internationalen Chirurgenkongresses der „Association Européenne de Chirurgie Viscérale" erklärte, verspreche sich die Staatsregierung vom Ausbau der europaweit führenden Position im Bereich der Medizintechnik die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und zugleich eine weitere Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Dass der 4. Internationale Chirurgen-kongress, der erstmals außerhalb Luxemburgs stattfinde und in dessen Mittelpunkt Möglichkeiten der Hochtechnologie in der Medizin stünden, sich gerade München als Tagungsort gewählt habe, wertete Zehetmair als Beleg für die Bedeutung Bayerns auf dem Gebiet der Medizin.

Zehetmair erinnerte daran, dass Bayern traditionell der Schwerpunkt der Medizintechnik in Deutschland ist: Bereits jetzt hätten 224 medizintechnische Unternehmen mit mehr als 20 000 Beschäftigten ihren Sitz in Bayern - das sind 20 % aller Unternehmen in Deutschland. Um diese Position zu festigen und auszubauen werde im Raum Erlangen/Nürnberg ein europaweit führendes Zentrum für Medizintechnik entstehen. Im Rahmen der High-Tech-Offensive errichte die Staatsregierung dort ein Innovations- und Gründerzentrum, baue ein medizintechnisches Institut für den Aufbaustudiengang Medizintechnische Physik und fördere anwendungsorientierte medizintechnische Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Dabei solle ein „Seed-Capital-Fonds Medizintechnik" junge Unternehmer unterstützen. Das „Forum MedizinTechnik und Pharma in Bayern" werde diese Aktivitäten begleiten und den reibungslosen Technologietransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft stärken. Auch die massive Förderung der Informations- und Kommunikationstechnologie durch die Bayerische Staatsregierung komme der Medizin zugute. Zu denken sei hier beispielsweise an den Gesundheitsinformations- und Kommunikationsdienst von Ärzten für Ärzte, der bereits seit März 1996 am Netz ist, und zahlreiche weitere Initiativen im Bereich der Telemedizin.

Toni Schmid, Pressesprecher des
Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst