8. Dezember 1997
Modellversuch Arbeitszeitkonto: Kultusministerium erm�glicht Sabbatjahr f�r bayerische Volksschullehrer
Ab dem kommenden Schuljahr wird das Bayerische Kultusministerium Volksschullehrern die M�glichkeit eines Arbeitszeitkontos er�ffnen. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Montag in M�nchen mitteilte, sollen Lehrkr�fte im Rahmen eines Modellversuchs durch flexiblere Gestaltung der Arbeitszeitregelungen eine sp�tere Reduzierung ihrer Unterrichtsverpflichtung bzw. sogar eine volle Freistellung f�r ein sogenanntes Sabbatjahr erreichen k�nnen. Einen entsprechenden Entwurf habe das Kultusministerium dem Finanzministerium und den betroffenen Verb�nden in einem Anh�rungsverfahren zugeleitet. Erfreulicherweise sei er bei den Verb�nden vor allem wegen des vom Kultusministerium entwickelten Sabbatmodells auf breite Zustimmung gesto�en. Der Modellversuch "Arbeitszeitkonto", der bereits im Haushaltsgesetz 1997/98 mit der Begrenzung auf den Gesamtwert von 80 Planstellen der Wertigkeit A 12 als Option enthalten sei, solle deshalb im kommenden Schuljahr umgesetzt werden.
Beim Sabbatmodell unterrichtet die Lehrkraft zun�chst im bisherigen Umfang weiter. Die Besoldung wird jedoch w�hrend der gesamten Laufzeit vermindert. Im letzten Jahr der Laufzeit entf�llt die Unterrichtsverpflichtung v�llig. Die entstehenden Stellenreste durch die geringere Besoldung werden f�r zus�tzliche Einstellungen verwendet. Da ein Ausgleich erst ab dem Schuljahr 2003/2004 m�glich ist, k�nnen im Schuljahr 1998/99 nur mindestens sechsj�hrige Sabbatmodelle angeboten werden (5 Jahre Vollbesch�ftigung, im 6. Jahr v�llige Freistellung, w�hrend der gesamten Laufzeit 5/6 der Bez�ge). In den Folgejahren kommen auch Versionen mit geringerer Laufzeit in Frage. Beim Ansparmodell erteilen die Lehrkr�fte ein oder mehrere Schuljahre �ber ihre individuelle Unterrichtspflichtzeit hinaus zus�tzliche Unterrichtsstunden. Das Arbeitszeitkonto kann ebenfalls ab dem Schuljahr 2003/2004 durch Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung ausgeglichen werden.
Hintergrund f�r diese Ma�nahme, so der Minister, seien die steigenden Sch�lerzahlen, die nicht durch die Schaffung einer entsprechenden Zahl neuer Planstellen aufgefangen werden k�nnen. Die Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung bzw. das Sabbatjahr k�nnten deshalb erst ab dem Schuljahr 2003/2004 in Anspruch genommen werden, wenn der Sch�lerberg an den Volksschulen bereits weitgehend �berwunden sei. Das Arbeitszeitkonto werde in der Ansparphase die Unterrichtsversorgung an den Schulen unmittelbar verbessern und zu einer weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeit und der Lebensgestaltung der Lehrkr�fte beitragen. Das Sabbatmodell werde dar�ber hinaus aber auch sofort zus�tzliche Einstellungen von jungen Lehrkr�ften erm�glichen. Zehetmair appellierte an die Lehrkr�fte an den Volksschulen, das Arbeitszeitkonto, aber auch die bereits bestehenden M�glichkeiten der Flexibilisierung der Arbeitszeit zu nutzen, um zus�tzliche Einstellungen zu erm�glichen. Erst k�rzlich seien die Teilzeit- und Beurlaubungsm�glichkeiten erweitert worden.