Pressemitteilung
Nr. 314 - 18. Dezember 2000

In Erding wird ein neues staatliches Gymnasium errichtet. Dies gab Kultusministerin Monika Hohlmeier am Montag in Erding bekannt. Die Errichtung eines weiteren Gymnasiums sei notwendig geworden, da die Entwicklung der Schülerzahlen in Erding deutlich vom bayernweiten Trend abweiche. Während die Schülerzahl an den bayerischen Gymnasien generell im Schuljahr 2005/06 ihren Höchststand erreiche, sei im Landkreis Erding auf Grund der mit dem Flughafen verbundenen wirtschaftlichen Entwicklung noch weit länger mit ansteigenden Schülerzahlen zu rechnen. Damit würde allein das Gymnasium Erding bis zum Ende des Jahrzehnts auf voraussichtlich 1 900 Schüler anwachsen. "Ein solcher Schulbetrieb wäre weder pädagogisch noch organisatorisch sinnvoll", bilanzierte Ministerin Hohlmeier. "Ein zweites Gymnasium in Erding wird die Situation entschärfen. Wir rechnen damit, dass künftig rund 1 000 Schüler das bestehende und etwa 800 das neue Gymnasium besuchen werden. Damit ist der Bestand beider Gymnasien langfristig gesichert."

Die Ministerin stellte in Aussicht, dass der Schwerpunkt des neuen Gymnasiums auf der neusprachlichen Ausbildungsrichtung liegen werde. Über einen eventuellen zusätzlichen Zweig könnten derzeit jedoch noch keine Entscheidungen getroffen werden. Vorschläge dazu müssten zunächst daraufhin geprüft werden, ob ausreichend Nachfrage bestehe und wie sich die dadurch entstehenden Strukturen auf die anderen Gymnasien in der Region auswirke. Entscheidend sei auch der Gesichtspunkt, ob das neue Angebot tatsächlich die notwendige Entlastung für das bestehende Erdinger Gymnasium erbringe.

Der Aufbau der neuen Schule solle bereits im kommenden Schuljahr beginnen: Das Gymnasium Erding I werde in der 5. Jahrgangsstufe Vorläuferklassen bilden, die später komplett nach Erding II wechseln könnten, so dass die Schule dort nach Fertigstellung der Gebäude mit mehreren Jahrgangsstufen ihren Betrieb aufnehmen könne.

Als Meilenstein für die Schulentwicklung im Landkreis Erding wertete Landrat Xaver Bauer die Genehmigung des dritten Gymnasiums. Damit werde nicht nur die beklagte Raumnot am Erdinger Gymnasium behoben, die Schullandschaft im Landkreis werde mit dem dritten Gymnasium um ein weiteres attraktives Angebot reicher. Wegen der rechtlich vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibung für den Architektenwettbewerb könnten Aussagen über einen möglichen Baubeginn derzeit nicht getroffen werden, erläuterte Landrat Bauer. „Wir werden aber alles daran setzen, dass zum Schuljahresbeginn 2004/2005 die ersten Gymnasiasten die neue Schule besuchen können".

Brigitte Waltenberger-Klimesch
Stellv. Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus