Pressemitteilung

Nr. 182 – 27. August1999

Strafgeld für Ladendiebe? - Kultusstaatssekretär Freller kritisiert Vorschlag von Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin: „Kein geeignetes Mittel zur Vermittlung von Unrechtsbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen"

„Ladendiebstahl darf nicht als Kavaliersdelikt verharmlost werden", kritisierte Kultusstaatssekretär Karl Freller den Vorschlag von Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin, Ladendiebstahl lediglich mit einem Strafgeld zu ahnden. Es gehöre zu den erzieherischen Aufgaben von Schule, das Rechts- und Unrechtsbewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu schärfen und sie zum Respekt vor den Mitmenschen, auch vor deren Eigentum zu erziehen. Vorschläge wie diese erschweren jedoch die Präventionsarbeit der Schulen. „Wie soll Kindern und Jugendlichen ein Unrechtsbewusstsein vermittelt werden, wenn Diebstahl in der Gesellschaft wie Falschparken behandelt wird?", kommentierte Staatssekretär Freller. Man müsse vielmehr den Kindern und Jugendlichen deutlich machen, dass jeder Diebstahl die Rechte des Anderen verletze.

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus