31. August 1998

Italienisch und Spanisch werden an den Gymnasien immer beliebter

Die Palette der Fremdsprachen an Bayerns Gymnasien wird immer breiter. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Montag in München erklärte, würden zusätzlich zu den "klassischen" Fremdsprachen Englisch, Französisch, Latein und Griechisch bereits vielfach Italienisch, Spanisch und Russisch als 3. Fremdsprache unterrichtet. Die steigenden Teilnehmerzahlen ließen erkennen, dass dieses Angebot bei Schülerinnen und Schülern auf großes Interesse stoße. So hätten sich im Schuljahr 1997/98 allein 753 Gymnasiasten der 9. Jahrgangsstufe für Spanisch als dritte Fremdsprache entschieden, was gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von nahezu 20 Prozent bedeute.

Insgesamt belegten im vergangenen Schuljahr rund 5 300 Schülerinnen und Schüler an bayerischen Gymnasien Spanisch als Wahlpflichtfach oder zusätzlichen Wahlkurs, 6 116 lernten Italienisch. Auch in der Abiturprüfung spielen diese Sprachen bereits eine Rolle. So legten im Leistungskurs Italienisch 85 Teilnehmer die Abiturprüfung ab, im Leistungskurs Spanisch waren es 74. Unterricht in Russisch besuchten insgesamt 1 150 bayerische Gymnasiasten.

Während im Bereich der fremdsprachlichen Wahlkurse Italienisch noch an der Spitze liegt, erfreuen sich mittlerweile auch ausgefallenere Sprachen immer größerer Beliebtheit. So gab es im Schuljahr 1997/98 an neun bayerischen Gymnasien Unterricht in Neugriechisch, sieben Schulen konnten Japanisch und vier Chinesisch anbieten, an je zwei Schulen wurden Arabisch, Portugiesisch und Schwedisch unterrichtet und selbst Sprachen wie Finnisch, Hebräisch oder Kisuaheli konnten an einzelnen Schulen in das Wahlkursangebot aufgenommen werden.

Der Minister betonte, dass die Ausweitung des Fremdsprachenangebots keineswegs darauf angelegt sei, die alten Sprachen Latein und Griechisch zu ersetzen. Das Ziel sei vielmehr die Verstärkung und Diversifikation des fremdsprachlichen Angebots. Zehetmair: "Vor dem Hintergrund zunehmender internationaler Verflechtung auf kultureller, sozialer, wirtschaftlicher und politischer Ebene ist eine breit gefächerte fremdsprachliche Bildung nicht nur eine Voraussetzung für friedliches Zusammenleben, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der sprachlichen Vielfalt Europas."

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent