14. August 1998

Grundschule leistet zunehmend Hilfe bei Lese- und Rechtschreibschwäche

Insgesamt 4 845 Kurse zur Förderung von Schülern mit besonderen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Rechtschreibens wurden im Schuljahr 1997/98 an bayerischen Grundschulen eingerichtet. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Freitag in München erklärte, seien in solchen Kursen, für die rund 300 Lehrerplanstellen verwendet wurden, 7,2 % aller Buben und Mädchen zusätzlich gefördert worden. Die Schule leiste damit einen erheblichen Beitrag zur Unterstützung dieser Kinder. Über solche speziellen Angebote hinaus gehöre es zu den Aufgaben jeder Schule, sich der Schüler mit Lese- und Rechtschreibschwäche in angemessener Form anzunehmen. Die derzeit gültigen Vorschriften und Grundsätze eröffneten hierfür auch einen breiten Spielraum. So biete etwa der Lehrplan der Grundschule ein reichhaltiges Spektrum an Möglichkeiten zur Differenzierung, um Kindern mit unterschiedlichen Begabungen und unterschiedlichen Schwierigkeiten gerecht zu werden. Beispielsweise seien in der Stundentafel der Grundschule verpflichtende Förderstunden verankert, die zur allgemeinen zusätzlichen Förderung sowie zur Behebung von individuellen Lernrückständen verwendet werden sollen. Speziell für die Arbeit mit Kindern mit Lese- und Rechtschreibschwäche liege den Volksschulen auch eine Handreichung des Staatsinstituts für Schulpädagogik und Bildungsforschung vor. Der Minister wies außerdem darauf hin, dass die Sensibilisierung der Lehrkräfte für Notwendigkeit und Möglichkeiten differenzierter Förderung sowohl der schwächeren als auch der besonders begabten Schüler einen Schwerpunkt in der Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte darstelle.

I. A. Josef Parsch, Pressereferat

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent