18. August 1997

Erfolg für neuen Schulversuch: In nur drei Jahren zum Facharbeiter mit Fachhochschulreife

Die ersten 30 Absolventen des Schulversuchs "Duale Berufsausbildung und Fachhochschulreife" haben nach nur drei Jahren sowohl ihren Facharbeiterbrief als auch eine Studienberechtigung in der Tasche. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Montag in München erklärte, sei der Schulversuch "Duale Berufsausbildung und Fachhochschulreife" ein neues Bildungsangebot im bayerischen beruflichen Schulwesen, das besonders leistungsfähigen Schülern mit mittlerem Schulabschluß ermögliche, in insgesamt drei Jahren sowohl eine Ausbildung zum Industriemechaniker oder Energieelektroniker zu absolvieren als auch die Fachhochschulreife zu erwerben. Das Kultusministerium erprobe dieses neue Konzept, das aus Mitteln des Bundes gefördert werde, in enger Zusammenarbeit mit den Firmen Audi, BMW und Mann & Hummel, dem Verband der Bayerischen Metall- und Elektro- Industrie sowie den Industrie- und Handelskammern für München, Oberbayern und Niederbayern.

Bei der Prüfung vor den Industrie- und Handelskammern war der Notendurchschnitt des ersten Ausbildungsgangs um ca. eine halbe bis eine Note besser als der des entsprechenden Prüfungsjahrganges. In der Fachhochschulreifeprüfung 1997 konnten die Absolventen einen Notendurchschnitt von 2,36 erreichen; für die meisten eine gute Basis für ihr späteres Studium. Nur drei Prüfungskandidaten erreichten dieses Ziel nicht. Ihnen bleibt die Möglichkeit der Wiederholung oder eine Rückkehr in den früheren Ausbildungsbetrieb. Eine weitere Beschäftigung bei Audi, BMW und Mann & Hummel als besonders qualifizierter Facharbeiter steht selbstverständlich allen Absolventen offen.

Diese ersten Prüfungsergebnisse seien ein Beleg dafür, so Zehetmair, daß Schulversuche, die von allen im dualen System der Berufsausbildung Beteiligten kooperativ und partnerschaftlich durchgeführt werden, neue, erfolgreiche Wege der Qualifizierung eröffnen. Dieses Bildungsangebot helfe nicht nur, Zeit und Kosten zu sparen, sondern trage auch dazu bei, die Qualifikationsstandards der Beschäftigten in modernen Unternehmen erheblich zu steigern.

I. A. Josef Parsch, Pressereferat

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent