13. August 1996

Abiturergebnisse ‘96: Weibliche Teilnehmer schneiden erneut besser ab

Die weiblichen Teilnehmer an den diesjährigen Abiturprüfungen in Bayern haben wieder besser abgeschnitten als ihre männlichen Kollegen. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Dienstag in München mitteilte, habe die jetzt abgeschlossene Auswertung der Abiturergebnisse eine Fortsetzung dieses Trends ergeben. Die Durchschnittsnote der weiblichen Teilnehmer betrage 2,37 und liege damit erneut über derjenigen der männlichen Abiturienten (2,48). Insgesamt hätten sich in diesem Jahr 23 344 Kandidaten der Abiturprüfung unterzogen. Der Anteil der Mädchen sei dabei von 50,8 % im Vorjahr auf 52,01 % angestiegen. Bestanden hätten 22 806 Teilnehmer. Auch die Bestehensquote, so Zehetmair, spiegle die besseren Ergebnisse der weiblichen Teilnehmer wider: Für die Abiturientinnen betrage sie 98,21 %, für die Abiturienten 97,13 %. Somit hätten 1,78 % der Mädchen und 2, 86 % der Jungen die Abiturprüfung nicht bestanden. Vor allem im sprachlich-literarischen Bereich hätten die weiblichen Teilnehmer deutlich mehr Punkte erzielt als ihre männlichen Mitschüler. Letztere seien dafür im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich mit Ausnahme des Faches Biologie vorne gelegen. Im Fach Sport und in den Gesellschaftswissenschaften seien kaum geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Ergebnissen erkennbar. Zehetmair betonte, daß die Abiturienten nur in vier von 18 Fächern besser als die Abiturientinnen abgeschnitten hätten. Es sei jedoch auffällig, daß die männlichen Teilnehmer bei den sehr guten und sehr schlechten Ergebnissen überrepräsentiert sind.

Ein Notendurchschnitt von 1,0 sei insgesamt 248 mal erreicht worden. Die besten Ergebnisse seien in den Fächern Sport, Religion, Musik, Griechisch und Kunsterziehung erzielt worden. Das Durchschnittsalter der Abiturienten habe, bezogen auf den Monat Juli 1996, wie im Vorjahr 19 Jahre und 9 Monate betragen. Angesichts der Debatte um die Koedukation in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern zeige ein Vergleich zwischen dem Gesamtergebnis der Abiturientinnen in Bayern mit dem an reinen Mädchengymnasien, daß die Abiturientinnen an reinen Mädchengymnasien nur im Fach Physik um 0,28 Notenpunkte besser abschnitten. Es falle jedoch auf, daß Mädchen an reinen Mädchengymnasien häufiger einen Leistungskurs Mathematik und Biologie wählten als ihre Kolleginnen an koedukativen Gymnasien.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent