8. August 1996

In Zukunft mehr handlungsorientierter und fächerübergreifender Unterricht an Bayerns Berufsschulen - Modellversuch abgeschlossen

Die bayerischen Berufsschüler sollen in Zukunft verstärkt handlungsorientiert und fächerübergreifend lernen. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Freitag in München erklären ließ, sei in einem auf fünf Jahre angelegten Modellversuch in den Berufsfeldern Chemie, Physik, Biologie, Elektrotechnik, Metalltechnik sowie Wirtschaft und Verwaltung fächerübergreifender und handlungsorientierter Unterricht erprobt worden. Der Abschlußbericht des Modellversuchs liege mittlerweile vor. Im Modellversuch hätten 23 Versuchsschulen mitgewirkt und 30 fächerübergreifende und handlungsorientierte Unterrichtsvorhaben erarbeitet, durchgeführt und dokumentiert. Aus den Ergebnissen des Modellversuchs habe das Kultusministerium bereits Konsequenzen gezogen: Durch ein neues Lehrerzuteilungsverfahren, so Zehetmair, könne jede Berufsschule die ihr zur Verfügung stehenden Lehrerstunden weitgehend eigenverantwortlich zur Gruppenbildung verplanen. Damit habe man die schulorganisatorischen Vorausetzungen für die Umsetzung des neuen Konzepts geschaffen. Um weiteren Schulen Hilfestellungen bei der Erarbeitung bzw. Umsetzung von handlungsorientierten und fächerübergreifenden Unterrichtsprojekten anbieten zu können, fördere das Kultusministerium übertragbare Projekte aus allen Berufsfeldern. Die Forderung nach Handlungsorientierung werde künftig nicht nur in den Vorbemerkungen der neu strukturierten Lehrpläne enthalten sein, sondern Eingang in die Formulierungen der einzelnen Lernziele und Lerninhalte finden. Mit einem besonderen Fortbildungskonzept werde man die Berufsschullehrer auf die neuen Unterrichtsformen vorbereiten. Zehetmair: "Bayern wird auch in Zukunft die Unterrichtsformen in der Berufsschule weiterentwickeln und an die veränderten Qualifikationsanforderungen anpassen." Unabdingbare Voraussetzung für den weiteren Erfolg des Dualen Systems der Berufsausbildung sei jedoch, daß die Wirtschaft genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent