Pressemitteilung
Nr. 204 - 22. August 2000

Staatssekretär Karl Freller: Unterrichtsfach Wirtschaft in Bayern bereits Realität

Das Unterrichtsfach "Wirtschaft" ist in Bayern seit über 20 Jahren Realität. Darauf wies Staatssekretär Karl Freller im Zusammenhang mit der Diskussion um die Forderungen von Arbeitgebern und Gewerkschaften nach einem solchen Schulfach hin. An den Hauptschulen werden wirtschaftliche Kenntnisse vorwiegend im Fach "Arbeitslehre" vermittelt, an Realschulen und Gymnasien in dem ebenfalls für alle Schüler verbindlichen Fach "Wirtschafts- und Rechtslehre". In der Kursphase der Oberstufe kann das Fach als Grund- und Leistungskurs gewählt werden und zählt seit langem zu den beliebtesten Leistungskursfächern. Der Staatssekretär betonte, dass dieser Unterricht von pädagogisch und fachlich einschlägig ausgebildeten Lehrkräften erteilt werde, die das komplexe wirtschaftliche Geschehen mit fachspezifischen Methoden sachgerecht erfassen und für die Schülerinnen und Schüler altersgerecht zugänglich machen können.

Daneben gehöre wirtschaftliche Grundbildung zu den fächerübergreifenden Bildungszielen. Fächer wie Geschichte, Sozialkunde und Erdkunde, aber auch Fremdsprachen und Naturwissenschaften böten hier zahlreiche Anknüpfungspunkte. Als Beispiel für zusätzliche wirtschaftliche Schwerpunkte im Bereich der Wahlfächer nannte Freller das neue Wahlfach "Wirtschaftsenglisch", das sich an den bayerischen Realschulen wachsender Beliebtheit erfreue.

Staatssekretär Freller appellierte an die Vertreter der Wirtschaft, ebenfalls ihrer Verantwortung für die Ausbildung junger Menschen gerecht zu werden. Es gebe für Unternehmen eine Fülle von Möglichkeiten, die Schulen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. In Bayern bestünden bereits vielfältige Aktivitäten wie Betriebspraktika, Planspiele und Patenschaften. Freller: "Dabei geht es nicht ausschließlich um Sponsoring, sondern vielmehr darum, die Zusammenarbeit im Sinne einer "public-private partnership" zu intensivieren, neue Formen der Kooperation zu entwickeln und Vertreter der Wirtschaft noch stärker in die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte einzubinden. Davon profitieren beide Seiten."

Brigitte Waltenberger-Klimesch
Stellv. Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus