16. April 1999

Staatssekretär Freller: Weiterentwicklung der Berufsschule als wichtiger Beitrag zum lebenslangen Lernen

 

Die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen soll in den Berufsschulen künftig noch stärker in den Vordergrund gestellt werden. Kultusstaatssekretär Karl Freller kündigte am Freitag in Regensburg anlässlich der Auszeichnungsfeier der Prüfungsbesten der IHK Regensburg eine Reihe von Maßnahmen an, die beispielhaft für die inhaltliche, organisatorische und qualitative Weiterentwicklung der bayerischen Berufsschule stehen.

So werde ab dem Schuljahr 1999 der Modellversuch "Individuelle Lernförderung durch differenzierte Lernangebote an beruflichen Schulen" anlaufen. In diesem Modellversuch sollen Möglichkeiten erprobt werden, wie das Unterrichtsangebot der Berufsschule noch stärker differenziert werden kann, um dem unterschiedlichen Leistungsvermögen und Vorbildungsniveau der Schülerinnen und Schüler noch besser gerecht zu werden. In dem Modellversuch NELE ("Neue Unterrichtsstrukturen und Lernkonzepte durch berufliches Lernen in Lernfeldern") werden innovative Lern- und Unterrichtsformen erprobt, um den Schulen bei der Ausgestaltung ihrer pädagogischen und methodischen Freiräume Hilfestellung zu leisten.

Die neuen Kommunikationstechnologien werden in der Berufsschule bereits auf vielfältige Weise und in großem Umfang genutzt. Um diese Entwicklung weiter voranzutreiben, werden auch in diesem Bereich verstärkt innovative Ansätze gefördert. Freller verwies auf das bereits laufende Pilotprojekt "Zugriff auf Datenbestände und Erprobung berufsspezifischer Software" sowie den Modellversuch MUT ("Multimedia und Telekommunikation für berufliche Schulen"), an dem derzeit zehn Schulen teilnehmen.

Freller wies darauf hin, dass auch im Bereich der Schulorganisation neue Wege beschritten werden. In einigen Regionen werde ab dem Schuljahr 1999/2000 die Beschulung im Schulverbund erprobt, um außerhalb der Ballungsgebiete den ausbildungsplatznahen Unterricht vor allem in zahlenmäßig schwach besetzten Berufen zu sichern. Nach diesem Modell solle der allgemeine Unterricht für verwandte Berufe an der Sprengelschule erteilt, der berufsspezifische Unterricht jedoch auf eine der Verbundschulen konzentriert werden.

 

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus