20. April 1998

Die Zahlen beweisen: Hauptschule ist keine Sackgasse

Rund 12 000 ehemalige Hauptschüler erreichen in jedem Jahr einen Mittleren Schulabschluss. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Montag in München erklärte, sei dies ein Beleg dafür, dass die Hauptschule keine Sackgasse ist, sondern mit ihren Abschlüssen über den unmittelbaren Zugang zur beruflichen Ausbildung hinaus weitere Perspektiven für schulische und berufliche Qualifikation bietet.

In Bayern gibt es für Hauptschulabsolventen im wesentlichen vier Möglichkeiten, einen Mittleren Abschluss zu erwerben. Neben dem Besuch der Freiwilligen 10. Klasse der Hauptschule ist dies auch über den Qualifizierenden beruflichen Bildungsabschluss sowie den Mittleren Abschluss durch das Abschlusszeugnis der Berufsschule oder einer Berufsfachschule möglich.

Die Freiwillige 10. Klasse ist ein Angebot für Hauptschüler mit guten Ergebnissen im Qualifizierenden Hauptschulabschluss und führt über eine Abschlussprüfung zum Mittleren Schulabschluss. Den Qualifizierenden berufliche Bildungsabschluss, der so nur in Bayern eingerichtet ist, können Hauptschulen seit 1994 ehemaligen Schülern ausstellen, die über den Qualifizierenden Hauptschulabschluss, befriedigende Kenntnisse in Englisch und einen überdurchschnittlichen Berufsabschluss verfügen.

Der Mittlere Schulabschluss der Berufsschule oder Berufsfachschule setzt die Mindestnote 2,5 im Abschlusszeugnis der Berufsschule oder Berufsfachschule, den erfolgreichen Berufsabschluss und befriedigende Englischkenntnisse voraus.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent