Pressemitteilung

Nr. 102 - 28. April 2000

Sternwallfahrt in Altötting: Kultusstaatssekretär Freller unterstreicht Bedeutung der Werteerziehung an Bayerns Schulen

Anlässlich der Sternwallfahrt aller bayerischen Diözesen am 1. Mai 2000 in Altötting bekräftige Kultusstaatssekretär Karl Freller die Werteerziehung an Bayerns Schulen als eines der wichtigsten Bildungsziele. Eine auf Fortschritt ausgerichtete Gesellschaft könne nur dann bestehen, wenn die Menschen neben der Leistungsorientierung gemeinsame Normen des Zusammenlebens akzeptierten und Werte und Traditionen, die in Generationen gewachsen sind, erhalten blieben. Modernisierung dürfe die Menschen nicht entwurzeln und ihnen das Gefühl für Heimat und für ihre heimatlich geprägte Identität rauben. "Die Schule als wichtigste Erziehungsinstanz neben den Eltern trägt Verantwortung, junge Menschen bei der Wertorientierung zu unterstützen", so der Staatssekretär.

Das gerade begonnene Jahrhundert werde den jungen Menschen ein erhöhtes Maß an Anforderungen gerade im beruflichen Bereich abverlangen. Neben dem persönlichen Gewinnstreben dürfe dabei die soziale Kompetenz nicht vernachlässigt werden. Um diese zu entwickeln müsse die Schule die Persönlichkeitsbildung durch Wertevermittlung fördern. "Dieses Jahrhundert darf kein Jahrhundert der kalten Intelligenz werden", mahnte Freller.

Als ein bedeutsames Fach für die Werteerziehung bezeichnete Freller das Fach Religion. Die in der Bayerischen Verfassung genannten obersten Bildungsziele "Ehrfurcht vor Gott", "Achtung vor religiöser Überzeugung" und "Bildung von Herz und Charakter" würden dort engagiert vermittelt. Dabei gehe es sowohl um die Auseinanderssetzung mit Werten und Normen, die für die eigene Lebensgestaltung und das Zusammenleben der Menschen gültig seien, als auch um deren Ursprung, ihre Begründung und die Frage nach Ziel und Sinn des menschlichen Lebens. "In einer Zeit, in der weltanschauliche Konturen zunehmend verschwimmen, kann ein lebendiges Christentum Kindern und Jugendlichen einen festen Orientierungsrahmen anbieten."

Staatssekretär Freller betonte, dass auch in der heutigen Zeit, in der oftmals ein Verlust des Glaubens und der Werte beklagt werde, viele Menschen Hoffnung und Stärkung in der Religion erfahren würden. In diesem Zusammenhang hob er die Bedeutung der Wallfahrten hervor, bei denen das religiöse Leben der Menschen sehr tief bewegend erlebt werden könne.

In Altötting führten in diesem Jahr anlässlich des Heiligen Jahres 2000 erstmals die Wallfahrten aller sieben bayerischen Diözesen zusammen, um gemeinsam ihren Glauben zu bekennen.

 

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus


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