Denkmalschutz Über 2 Millionen Euro für Sanierung bayerischer Baudenkmäler

Die Brauns Mühle ist eines der beiden Baudenkmäler, deren Sanierung durch die jüngsten Ausschütungen unterstützt wird
Die Brauns Mühle ist eines der beiden Baudenkmäler, deren Sanierung durch die jüngsten Ausschütungen unterstützt wird

Durch Ausschüttungen aus dem Entschädigungsfonds in Höhe von über 2 Millionen Euro wird die Instandsetzung zweier Baudenkmäler in Unterfranken gefördert.

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Der sogenannte Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und vom Freistaat und den Kommunen gemeinsam getragen. Die Gelder aus dem Fonds unterstützen den Erhalt bedeutsamer bayerischer Baudenkmäler für die kommenden Generationen. Kunstminister Bernd Sibler gab die Fördersummen für zwei Gebäude in Unterfranken bekannt: Bezuschusst werden Maßnahmen an der Brauns Mühle in Bischofsheim an der Rhön sowie an der Stadtbefestigung in Mellrichstadt. Historische Baudenkmäler dieser Art „bieten einen spannenden Einblick in die Geschichte der Region und spiegeln die unterschiedlichen Facetten wider, die unsere Kultur und Identität ausmachen“, betonte der Staatsminister.

Geförderte Maßnahmen

Brauns Mühle in Bischofsheim

Die Sanierung der Brauns Mühle in Bischofsheim wird mit 495.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler in München bekannt. „Es ist mir eine Freude, dass wir die Brauns Mühle in Bischofsheim mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds von knapp einer halben Million Euro unterstützen können. Mit ihrem Erdgeschoss aus Basalt und dem verschieferten Obergeschoss ist die Mühle ein typisches Baudenkmal der Rhön und prägt das Ortsbild am Mühlkanal entscheidend. Die beinahe vollständig erhaltene Mühlentechnik ist zudem von hoher volkskundlicher Bedeutung“, betonte Staatsminister Sibler. Die Mühle biete einen spannenden Einblick in die Geschichte der Region.
Das zweigeschossige Mühlengebäude ist mit seinem massiven steinsichtigen Erdgeschoss aus ortstypischem Basalt, dem für die Rhön ebenfalls typischen verschieferten Obergeschoss und Giebel sowie der großen weiß gefassten Schutzengelgruppe aus dem 18. Jahrhundert von großer städtebaulicher Bedeutung. In dem quer geteilten Gebäude erstreckt sich an der Südwestseite die Mühlentechnik vom Erdgeschoss über das Obergeschoss bis in den Dachraum. Die technische Ausstattung ist bis auf die Transmissionsriemen vollständig erhalten, ebenso zahlreiches Zubehör. Dies begründet die Einstufung der Mühle als technisches Denkmal.
Durch Feuchteschäden – Feuchtigkeit konnte von unten durch den Mühlkanal sowie von oben durch das undichte Dach eindringen – ist die Substanz der Mühle sowie deren technische Ausstattung akut gefährdet. Deshalb ist eine Gesamtinstandsetzung der Mühle, die Ertüchtigung der Statik sowie die Restaurierung der Mühlentechnik vorgesehen.
Eigentümerin ist die Stadt Bischofsheim/Rhön.

Stadtbefestigung in Mellrichstadt

Die Sanierung der Stadtbefestigung in Mellrichstadt wird mit 1.586.700 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler in München bekannt. „Ich freue mich, dass wir die Stadtbefestigung in Mellrichstadt mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds von über 1,5 Millionen Euro unterstützen können. Die imposanten Mauern zeigen eindrucksvoll die Wehrhaftigkeit mittelalterlicher Städte und den politischen Einfluss Mellrichstadts zur damaligen Zeit“, betonte Staatsminister Sibler.
Die Stadtbefestigung stammt aus dem 14./15. Jahrhundert und ist weitgehend erhalten. Sie ist ein bedeutendes Baudenkmal und erinnert an die jahrhundertelange Bedeutung der aus einem karolingischen Königshof hervorgegangenen und vom Bistum Würzburg als nördliches Zentrum geförderten Stadt. Ferner zeugt die Stadtmauer zusammen mit den in Sichtweite auf den umliegenden Hochflächen gelegenen Warttürmen von den gewandelten Anforderungen an Verteidigungsanlagen des 13. bis 17. Jahrhunderts. Die Stadtbefestigung ist durch lose Fugen, Mauerkronen und Steine gefährdet. Punktuell besteht Einsturzgefahr durch Ausspülungen sowie Schiefstellungen. Deshalb sind eine Gesamtinstandsetzung des Baudenkmals sowie die Instandsetzung der Mauerkronen und Verfugungen vorgesehen.
Eigentümerin ist die Stadt Mellrichstadt.

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