Regensburg Die Dauerausstellung des Museums der Bayerischen Geschichte entsteht

Mit Hilfe eines Spezialkrans wird die Lokomobile ins Museum der Bayerischen Geschichte gehoben.
Mit Hilfe eines Spezialkrans wird die Lokomobile ins Museum der Bayerischen Geschichte gehoben.

Ein Fünftonner macht den Anfang: Mit einer Lokomobile der Marke Lanz beginnt der Aufbau der Dauerausstellung im Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg.

Mit der Lokomobile ist am 14. September 2018 das erste und schwerste Objekt an seinen künftigen Bestimmungsort in der Dauerausstellung des Museums der Bayerischen Geschichte in Regensburg gezogen. Mit Schwertransporter und spezieller Hebebühne war dafür ein hoher Aufwand notwendig. Denn der Fünftonner konnte nicht einfach mit einem Lastenaufzug an Ort und Stelle gebracht werden. Vielmehr musste eine eigene Wandöffnung dafür vorgesehen werden. Jetzt ist die Lokomobile drinnen und die Wand für immer geschlossen!

Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle gratulierte zu diesem wichtigen Schritt: „Das Museum der Bayerischen Geschichte wird ein neuer Leuchtturm in der bayerischen Museumslandschaft. Davon konnte ich mir beim Jubiläumsfestakt im Juni selbst ein Bild machen. Der Beginn des Ausstellungsbaus ist jetzt ein weiterer großer Schritt nach vorne. Ich gratuliere dem Team des HdBG von Herzen. Wir alle können uns auf die Eröffnung im Mai 2019 freuen!“

Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, zeigte sich mehr als zufrieden: „Wir sind auf der Zielgeraden! Der Bau ist so weit, dass wir mit dem Aufbau der Dauerausstellung starten und unsere Ausstellungsgestalter ihre Pläne in die Tat umzusetzen können.“ Für die Gestaltung der Ausstellung zeichnet das Büro HG Merz aus Stuttgart verantwortlich, das im Jahr 2013 über eine europaweite Ausschreibung gewonnen wurde. Von HG Merz stammen u.a. zwei bedeutsame Automuseen in Stuttgart, das Ruhr Museum in der Zeche Zollverein und die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

In Regensburg steht das tonnenschwere Ausstellungstück Lokomobile für den technischen Fortschritt in der Landwirtschaft, denn ohne die Bauern geht nicht viel in Bayern. Um 1900 arbeiteten noch mehr Leute in der Landwirtschaft als in der Industrie, im Handwerk und im Handel zusammen. Im Landtag hatten sie sogar eine eigene Partei, den Bauernbund. Besonders im Gäuboden waren die großen Bauern Agrarunternehmer mit Affinität zur modernen Technik.

Den „Trendsetter Bauern“ widmet das Haus der Bayerischen Geschichte im neuen Museum in Regensburg eine eigene Ausstellungsbühne. Die beginnende Industrialisierung, das Anwachsen der Städte und der Bevölkerung veränderten bäuerliches Wirtschaften nachhaltig. Mit „Dampf“ begann auch in der Landwirtschaft der Fortschritt. Die ersten Lokomobile wurden 1842 in England gebaut. Sie trieben mit Dampfkraft den Dreschwagen an, in dem die Getreidekörner ausgedroschen wurden. Die Mannheimer Firma Lanz war lange Zeit in Sachen Landmaschinentechnik unangefochtener Marktführer. Die im Museum präsentierte Lanz Lokomobile stammt aus dem Jahre 1921 und hat einen weiten Weg hinter sich. Zunächst wurde sie in Bayern zum Dreschen eingesetzt und dann nach Argentinien auf eine Zuckerrohrplantage verkauft. Für das Museum ist sie nun nach Bayern zurückgeholt worden.

Das Museum in Regensburg wird im Mai 2019 eröffnet und ist neben den Bayerischen Landesausstellungen die zweite große Kernaufgabe des Hauses der Bayerischen Geschichte.

Mehr Informationen

Vorlese-Funktion