Neues Schloss Schleißheim Das Bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes wächst

Beim Festakt in Schloss Schleißheim zeichnete Kunstministerin Kiechle die neu aufgenommenen Traditionen aus.
Beim Festakt in Schloss Schleißheim zeichnete Kunstministerin Kiechle die neu aufgenommenen Traditionen aus.

Das Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes verzeichnet Traditionen, die unsere Heimat einzigartig machen. Beim Festakt für die zwölf Neuaufnahmen würdigte Kunstministerin Kiechle die Menschen, die diese Traditionen mit großem Engagement lebendig halten.

Kunstministerin Prof. Dr. med. Kiechle und Prof. Dr. Daniel Drascek von der Expertenkommission für das immaterielle Kulturerbe
Kunstministerin Prof. Dr. med. Kiechle und Prof. Dr. Daniel Drascek von der Expertenkommission für das immaterielle Kulturerbe

„Mit der Aufnahme in das Bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes würdigen wir zwölf lebendige kulturelle Ausdrucksformen, die unser Bayern unverwechselbar machen. Mit dem heutigen Festakt wollen wir die Bedeutung dieser Traditionen und Bräuche unterstreichen und unsere besondere Wertschätzung für die vielen Menschen ausdrücken, die sich in der Heimat verwurzelt fühlen. Indem sie unser immaterielles Kulturerbe mit Leben erfüllen wird auch die Weitergabe an künftige Generationen gesichert. Mein herzlicher Dank für diese große Leidenschaft und das herausragende persönliche Engagement,“ sagte Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle beim Festakt anlässlich der Erweiterung des Bayerischen Landesverzeichnisses des immateriellen Kulturerbes im Neuen Schloss Schleißheim.

Die Ministerin betonte: „Immaterielles Kulturerbe stiftet Gemeinschaft, Identität und Sinn. Zugleich führt es uns vor Augen, dass wir vielfältig verbunden sind – mit unseren Nachbarn, regional und auch innerhalb Europas. Das im Jahr 2015 eingerichtete Landesverzeichnis schafft eine Plattform für den Reichtum an Kulturformen in Bayern. Mittlerweile zählt es 37 Einträge – das ist eine beeindruckende Bilanz für Bayern.“

Diese zwölf Traditionen, Bräuche und Handwerkstechniken wurden neu in das Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen und beim Festakt geehrt:

  • Agnes-Bernauer-Festspiele Straubing
  • Aktivitäten des Jurahausvereins e. V. zum Erhalt der Jurahäuser in der Altmühlregion
  • Augsburger Friedensfest
  • Drechslerhandwerk
  • Fürther Michaeliskirchweih
  • Gemeinschaftswälder im Steigerwald
  • Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg als Vermittlerin von Wissen um die Natur und das Universum
  • Nürnberger Epitaphienkultur
  • Oberpfälzer Zoiglkultur
  • Schafhaltung in Bayern
  • Tradition der Weihnachtsschützen im Berchtesgadener Land
  • Traditionelle Dörrobstherstellung und Baumfelderwirtschaft im Steigerwald

In der Bundesrepublik Deutschland ist das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes im Jahr 2013 in Kraft getreten. Ein achtköpfiges Expertengremium unter Leitung des Regensburger Kulturwissenschaftlers Prof. Dr. Daniel Drascek begutachtet alle Bewerbungen intensiv. Eine besondere Rolle spielten hierbei die maßgeblichen Kriterien des UNESCO-Übereinkommens wie z. B. Alter, Wandel und Tradierung, Inhalt, Trägergruppe, Bedeutung, Erhalt, Gefährdung sowie Kommerzialisierung.

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