Walhalla

Die Walhalla gilt als eines der bedeutendsten deutschen Nationaldenkmäler. Nach dem Untergang des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in der Napoleonischen Ära fühlte sich König Ludwig I. von Bayern verpflichtet, dem neuen Deutschen Bund eine zentrale Gedenkstätte zu schaffen.

Blick in die Walhalla mit ihren knapp 200 Marmorbüsten und Gedenktafeln. 13 der Geehrten sind Frauen.
Blick in die Walhalla mit ihren knapp 200 Marmorbüsten und Gedenktafeln. 13 der Geehrten sind Frauen.

Im königlichen Auftrag errichtete Leo von Klenze in den Jahren 1830 bis 1842 die Walhalla, östlich von Regensburg über der Donau gelegen. Das Bauwerk gilt in Fachkreisen als eine der gelungensten Synthesen zwischen den traditionellen Gestaltungsformen der Antike und dem seinerzeitigen Stand der modernen Bautechnik.  

In der Walhalla werden Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ in Form von Marmorbüsten und Gedenktafeln geehrt. Für den Erbauer Ludwig I. wurde 1890 ein Standbild errichtet. 

Zuletzt wurden nach einem Beschluss des Bayerischen Ministerrats 2017 Büsten der Bildenden Künstlerin Käthe Kollwitz (2019) und des Wissenschaftlers Max Planck (2022) in der Walhalla aufgestellt.

Für eine Aufnahme in die Walhalla sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen: Die in Frage kommende Persönlichkeit muss wenigstens 20 Jahre tot sein, der germanischen Sprachfamilie angehören und natürlich Bedeutendes in Politik, Sozialwesen, Wissenschaft oder Kunst vorweisen können. Anträge auf Aufnahme neuer Büsten können von jedermann beim Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst eingereicht werden, das die eingehenden Anträge sammelt. Traditionell erfolgen neue Entscheidungen etwa im Abstand von fünf bis sieben Jahren nach einem in ständiger Praxis etablierten Auswahlverfahren.  
Mit Einleitung eines neuen Aufstellungsverfahrens übermittelt das Staatsministerium alle vorliegenden Anträge der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zur gutachtlichen Stellungnahme. Die Akademie gibt auf der Grundlage der Vorgaben des Stifters und der Verdienste der vorgeschlagenen Persönlichkeiten eine Bewertung ab. Diese dient als Basis für einen Aufstellungsvorschlag des Staatsministers für Wissenschaft und Kunst an den Bayerischen Ministerrat, der die endgültige Entscheidung trifft, ohne an die Empfehlung der Akademie gebunden zu sein.  

Die mit der Anfertigung und Aufstellung der Büste verbundenen Kosten werden traditionell nicht vom Freistaat Bayern, sondern von an der Aufstellung interessierten Persönlichkeiten und Vereinigungen getragen.  

Anschrift und Kontakt

Walhallaverwaltung
Walhallastraße 48
93093 Donaustauf
Tel. 09403 961680

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